Aus dem Buddhismus über Krankheit und Gesundheit:
Die buddhistische Lehre besagt, dass für die Entstehung von Krankheit und Leid zweierlei Arten von Ursachen verantwortlich sind: die inneren und die äusseren. Die inneren Ursachen gehen dabei den äusseren voraus, denn ohne der Anhaftung und den daraus resultierenden unheilvollen Handlungen können die äusseren Ursachen und Bedingungen gar nicht erst entstehen. Alles entsteht aus dem Geist und ist durch den Geist bedingt. Hier liegt denn auch der Schlüssel zu Heilung und Gesundheit, und dies meint nicht nur die Genesung von Erkrankungen, sondern auch das Bestreben, keine neuen Krankheitsursachen zu schaffen.
Erst dann, so lautet die Botschaft des Buddhismus, wenn wir klar verstehen, dass es neben äusseren Gründen auch innere gibt, können wir unsere Lebensprobleme überwinden. Ein (äusseres) Problem entsteht nämlich immer wieder neu, wenn die Ursachen dafür immer wieder aufs neue geschaffen werden. Deshalb, selbst wenn eine Krankheit durch Medikamente oder chirurgische Eingriffe geheilt wird, kann die Person, wenn sie danach erneut die krankmachenden Ursachen und Bedingungen erschafft oder beibehält, wieder erkranken und muss erneut behandelt werden.
Für den Heilungsprozess wichtig ist auch die Überwindung von festgefahrenen Vorstellungen über die Erkrankung selbst, etwa in der Form: „Weil ich Krebs habe, werde ich sterben" oder „Wenn ich keinen Krebs habe, werde ich noch lange leben". Solche Auffassungen führen uns in die Irre, und unsere Gesundheit, unser Leben und unser Glück hängen davon ab, ob und wie gut wir diese falschen Vorstellungen durchbrechen.
Eine Veränderung dieser unserer Einstellungen ist deshalb das Wichtigste. Wir müssen unseren Geist von jener Haltung befreien, die all die Krankheiten und Probleme schafft. Das ist Ziel und Aufgabe von Heilmeditationen.
Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin:
TCM versteht den Körper als ein zusammenhängendes System. In diesem sind alle Körperteile, Organe und Organsysteme durch Energiebahnen miteinander verbunden. Der Lehre nach ist ein Mensch dann gesund, wenn sich alle seine Energien in Harmonie und Gleichgewicht befinden.
Das chinesische Verständnis stellt sich Gesundheit als einen freien und ausreichenden Energiefluss der Lebensenergie Qi vor, wobei sich Yin und Yang im Gleichgewicht zueinander befinden. Das Qi fliesst durch den Körper und sorgt für die ungestörten und harmonischen Funktionen.
Aus der Anthroposophie:
Die Anthroposophische Medizin sieht ihre Aufgabe in der Erweiterung und Ergänzung der konventionellen Schulmedizin. Sie baut auf dieser auf, bezieht jedoch zudem Erkenntnisse und Erfahrungen ein, die aus der von Rudolf Steiner (1861-1925) entwickelten Anthroposophie stammen. Dieser weist in seinem umfangreichen Werk auf den geistigen Ursprung alles Sichtbaren und Materiellen in unserer Welt hin.
Wie die Naturwissenschaft die physischen Grundlagen der Materie erforscht, bemüht sich die Geisteswissenschaft um die Erforschung der geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die anthroposophische Medizin schlägt integrativ eine Brücke zu beiden. Für sie bildet der Mensch eine individuelle Einheit von körperlichem und seelischem Leib.
Der Mensch steht im Brennpunkt von kosmischer, geistiger und irdischer Wirksamkeiten. Krankheiten entstehen durch Verschiebung innerhalb der Wesensglieder: "Krankheit ist Gesundheit am falschen Ort", ist die Definition Rudolf Steiners des Begriffes Krankheit.